Sechs Kompositionen, vier davon eingespielt mit Freunden und Gästen, sind auf dieser Produktion von Mario Batkovic zu hören. Es ist eine Klangexpedition.
Seit Mario Batkovic als Solokünstler unterwegs ist, sind für ihn Stilbegriffe unwichtig geworden. Er präsentiert hier Klangwelten, die in den letzten Jahren gewachsen, z.T. gewuchert sind. Songstrukturen sind mehrheitlich aufgelöst, inexistent. Das sagt der Akkordeonist zu seiner Herangehensweise an diese Kompositionen:
Ich kann nur sagen: Ein Experiment ist es nicht. Es ist das Ergebnis meiner Experimente… Je älter ich werde, desto mehr begreife ich, dass ich eine Art Forscher bin, der nur versucht, die Töne gut zu behandeln.
Aus einem Artikel in der Zeitung «Der Bund» von Martin Burkhalter vom 3.12.21 (der Link führt zu einem Bezahl-Inhalt).
Obwohl Batikovic sich immer öfter in der Welt der elektronisch erzeugten Klänge bewegt, ist sein Akkordeon Anker, Atem und Blut dieser Produktion.
Ganz unterschiedliche Klang-Freunde hat er im Studio getroffen. Das Album eröffnet mit einem Chorwerk, ein Klang gewordenes, lateinisches Gedicht. Es folgt eine Jagd mit Radiohead-Schlagzeuger Clive Deamer, ein elektronischer Dialog mit James Holden, eine Suite mit dem Saxophonisten Colin Stetson. Schlussendlich ein Zwiegespräch zwischen Akkordeon und Synthesizer. Ein Jogging-Lauf mit dem Akkordeon auf den Spuren von Steve Reich beschliesst die Produktion.
«Introspectio» ist für den Macher Mario Batkovic kein Experiment. Für die Hörerin, den Hörer aber schon. Denn es gilt, die eigene Resonanz auf diese Klanggebilde zu erkunden.
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