Mokoomba kopieren mit dem zweiten internationalen Album nicht einfach ihr Erfolgsrezept, sondern belegen musikalisch, woher sie stammen.
Mokomba, die sechs Jungs aus Victoria Falls im Norden Simbabwes, leben mittlerweile in Harare. Wenn sie nicht gerade auf irgend einem Kontinent auf Tour sind. Mit ihrer Erfolgsscheibe « Rising Tide» haben sie sich 2012 in die Herze der Musikfans und die Agenden der Konzertveranstalter gespielt. Denn Mokoomba sind auch eine überzeugende Live-Band.
Sie hätten ihren Latin, Rock, Socuous, Soca Mix wiederholen können, legen aber mit dem Zweitling «Luyando» ein akustisch gehaltenes Album vor. Es ist eine Verbeugung vor all jenen südafrikanischen Musikstilen, von denen sie lernten, mit denen sie aufwuchsen: einige Call-Response-Songs, viel Chorstimmen – da drückt der südafrikanische Einfluss mächtig durch.
Geschichten und Grooves
Einige Songs basieren auf einem traditionellen Kern, sind aber von Mokoomba erweitert und aktualisiert worden. «Kambowa» erzählt z.B. die Geschichte der Vertreibung ihres Stammes, der Tonga, aus ihrer alten Heimat. Der Grund war der Bau des Kariba Staudamms. Aber auch der Band-Alltag wird thematisiert: «Kolindiswe» ist ein Heimwehsong, weil man zu lange auf Tour war. Auch «Mokole» besingt die Heimat, insbesondere die Schönheit der Viktoria Fälle in der Nähe ihrer Heimatstadt.
Ganz unterschiedliche Tonga-Rhythmen, die Lieder getextet und gesungen in vier verschiedenen Sprachen Simbabwes, Gesang-Arrangements welche die Nähe zu Südafrika belegen – ein vielschichtiges, abwechslungsreiches Album. Überraschend: Es ist in der Instrumentierung ein akustisches Album, das jedoch mit der Dynamik und der Power ihres «elektrischen» Vorgänger-Albums eingespielt wurde.
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