Pekko Käppi, der Mann, der die Jouhikko unter Strom setzte, hat mit seiner Band K:H:H:L der analogen Klangwelt ein Kränzchen gewunden.
Dass «Credo» so klingt, wie sie eben klingt, hat viel Gründe: Pekko Käppi hatte sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Songbook für seine Jouhikko und der Musiktradition Finnlands auseinandergesetzt. Gitarrist Tommi Laine hatte einige Songs in der Schublade. Langzeit-Produzent Jani Viitanen war gerade nicht abkömmlich. Und Session-Drummer und Weltumrunder Gilbert Kuppusami war in Tampere. Doch der offizielle Grund: Tontechniker Juuso Nordlund hatte vor, sein Tonstudio «The Sound of JJ» zu schliessen. Das wohl letzte, vollständig analoge Studio in Tampere, Geburtsklinik von ungezählten Produktionen der letzten 40 Jahre, schloss seine Türe.
Die Legende weiss, wie’s dann weiter ging: Gebucht waren zwei Aufnahmetage. Das Kerntrio von K:H:H:L lud noch drei Mitmusiker*innen ein. Nach einem Tag waren die neun Songs auf Band. Die klingen anders als jene der vier Vorgänger-Alben: ruhiger, folkiger, etwas weniger Beat, dafür etwas mehr Rhythmus. Drummer Gilbert Kuppusami, aufgewachsen in Martinique, singt eine Nummer auf Kreol, und es gibt ein traditionelles a capella Stück. Der schabende, leicht beissende Klang der Jouhikko ist weicher geworden. Wer der Band bei den Aufnahmen über die Schulter schauen will: Hier ist das Video zu «Melanz Kiltir».
Ein analoges Handwerksalbum in Zeiten, in denen die Musik auf den digitalen Werkbänken oft um ihre Seele kämpfen muss.
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