Die Radiofrau Rahel Giger und Moussa Cissokho, der Kora-Spieler aus dem Senegal, pflegen ein Repertoire zwischen den Kontinenten.
Als das Schweizer Radio SRF3 entschied, seine musikalischen Special-Sendungen in den Abendstunden zu streichen, war das nicht nur ein harter Entscheid für alle Hörer*innen. Rahel Giger, jahrelange Redaktorin und Moderatorin des Worldmusic Special, entschied sich kurzerhand, auch etwas in ihrem Berufs-Leben zu verändern. Nicht aus Trotz, sondern weil ein Teil ihres Wesens von und mit Musik lebt:
Ich wechsle die Seiten. Wenn ich keine (Welt)-Musik mehr präsentieren kann, bin ich eben Musikerin.
Gesagt, getan, und konsequent daran gearbeitet. So stilistisch breit gefächert ihre Sendungen waren – man kann viele davon noch als Podcast im Netz finden – so breit gefächert ist ihr Repertoire. Melodien aus ihrer Bündner Heimat, Kora-Träumereien aus dem Senegal, ein Duett mit Tango-Reibeisen Melingo. Die Gästeliste ist eindrücklich: ein Duett mit Büne Huber, ein Gastauftritt von Loten Namling. Eine solide Rhythmustruppe mit Jüre Schmidhauser am Bass und Samuel Baur als Schlagwerker, und Dänu Woodtli mit seiner Trompete zaubert silberne Melodien.
La Pluma gibt’s als CD, ist aber auch Teil eines grösseren Werkes. Rahel hat nämlich gleichzeitig ein Buch geschrieben, «Dahai». Es enthält Geschichten und Gespräche über Gott, die Welt und all die anderen Fragen, die uns das Leben in den Weg stellt. Die CD ist dazu sowas wie die Tonspur, und kann in einer Spezialausgabe gemeinsam erstanden werden.
La Pluma tönt nach Aufbruch, nach Suche. Stilistisch gefunden hat sich die Komponistin und Sängerin noch nicht wirklich, aber die Richtung ist klar. Sie nennt sie «herzwärts».
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