Sidi Touré pflegt den akustischen Folk-Blues aus dem Norden Malis, Melodien die ruhig und sicher fliessen wie der Niger, unaufgeregt und zuversichtlich – der Fluss findet immer einen Weg.
Sidi Touré ist kein jugendlicher Heisssporn mehr – und auch nicht verwandt mit dem grossen Mali-Blues-Übervater Ali Farka Touré. Sidi hat Mali und die Sahelgegend hin und her bereist. Sein erstes Album «Hoga»(Spotify) für Stern’s entstand bereits Mitte der 90-er Jahre, fand jedoch nicht das erhoffte Echo im Westen. Es brauchte die Video-Aufnahmen von Vincent Moon und einen Platz in seinen Take-Away Videos um den Westen auf den Gitarristen und Sänger aufmerksam zu machen.
Sidi Tourés Folkblues entstammt der Songhai-Tradition. Am besten umschreibt er seine Musik, wenn er den Ort in der Nähe seiner Heimatstadt Gao beschreibt, der dem Album den Namen gegeben hat:
Koïma ist eine Düne, welche ihre Füsse im Niger badet, und mit dem Kopf den Himmel berührt.
Die Lieder von Sidi haben ihre Selbstverständlichkeit der Natur abgeschaut: die Düne wandert, verändert sich, der Fluss fliesst, ist immer da, doch nie derselbe. Kein Grund zur Hektik, die Zeit hat Zeit – ist aber nicht träge.
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