Petrus hat verschlafen, aber er ist gerade noch rechtzeitig aufgewacht. Montag, 12. April 2010, die Stanser Musiktage beginnen – nicht nur in den Konzertlokalen und -Zelten, sondern auch auf den Plätzen. Leider ist die Witterung noch etwas sehr kalt, die Bise beisst, und männiglich und weibiglich ist froh, dass die Festzelte geheizt sind.
Umso wärmer und herzlicher die Stimmung in den Konzertlokalen. Das Programm lässt auf viele Höhepunkte hoffen. Für viele eine charmante Neuentdeckung gleich zu Beginn: Mélissa Laveaux aus Haiti, resp. Kanada mit ihrer rauhen Stimme und jazzigen Melodien. Ein begeisterndes Konzert lieferten in der Kapuzinerkirche die drei Oud-Virtuosen des Trio Joubran – standing ovations!
Sowohl Montag wie Dienstag eröffneten Schweizer Jazzmusikerinnen den Abend auf der Bühne des Chäslagers: Verspielt und harmonisch mäandernd Laut & Luise am Montag, streng avantgardistisch und neutönend das Glass Farm Ensemble am Dienstag. Novalima spielten im Kollegium wohl einen soliden Gig, leider konnte die Akustik des Saals nicht überzeugen: Diese Band braucht viel mehr Raum, denn ihr Sound ist massiv, und braucht gerne auch mal mehr als die erlaubten 93 dB, um seinen Groove zu entfalten.
Ruhiger und jazzig-meditativ spielte das Portico-Quartett im Theater an der Mürg. Nick Mulvey, der Hang-Spieler und Bandleader meinte in einer Bühnenansage: Endlich ein erstes Konzert in der Schweiz, und schon fast ein Heimspiel, denn sein Instrument, das Hang, wird exklusiv in Bern hergestellt.
Zu allen Künstlern und Konzerten gibt es Informationen und Hörproben auf der Site der Stanser Musiktage. Das Festival dauert bis Sonntag, 18. April 2010.
Zwei weitere Slideshows über die Stanser Musiktage gibt’s hier und hier
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