Die grösste Frustration bei einem Festival: Dass man nicht überall sein kann, und verweilen! Ich könnte mich jetzt darüber beklagen, was ich schon alles an den Stanser Musiktage verpasst habe: Pflanzplätz mit ihrer aufgefrischten Schweizer Volksmusik etwa, oder Dog Almond, das Next Generation Orchestra oder die 100% Freestyle Performance von Kutti MC zusammen mit Fredy Studer – aber was soll’s. Ich hab auch so schon die Ohren voll.
Genf hat gleich zwei überraschende Formationen nach Stans geschickt. Zum einen das Trio Plaistow, radikal und turbulent, und das Imperial Tiger Orchestra. Das kupfert gleich die ganze Tradition Äthiopiens ab, schmunzelnd. Staff Benda Bilili lieferten einen soliden Gig, aber ich hatte den Eindruck, der Tourstress ist an den Musikern nicht folgenlos vorbeigegangen. Ich hab sie schon munterer erlebt.
Nachtrag zwei Tage später: Ich höre von verschiedenen Seiten, dass ich das Konzert zu früh verlassen hätte, um zum nächsten zu gelangen. Die Bilili-Party sei erst später richtig in die Gänge gekommen, aber dann kaum mehr zu bremsen gewesen.
Für Aurelio Martinez gab’s Zusatzarbeit, denn die halbe Band konnte wegen Unfall oder Visa-Problemen gar nicht nach Stans reisen. Und bei Bugge Wesseltoft lieferte der Verstärker zwischendurch sehr selbständig Eigengeräusche, welche der Elektronika-Meister so gut wie möglich gleich in die Improvisationen mit einbezog.
In den Zelten geht jeweils bis in die Nacht die Post ab, von Rock über Reggae bis HipHop und Beatboxing ist alles da – Festival eben. Und ich hab ja noch zwei Nächte lang Zeit…. freu mich schon jetzt auf Amparo Sanchez, Banda Olifante heute, oder Justin Adams & Juldeh Camara morgen Abend!
Alle Programm-Infos unter www.stansermusiktage.ch
Zwei weitere Slideshows über die Stanser Musiktage gibt’s hier und hier.
w. meint
sehr schön, der querschnitt in bild und ton!