Die vier Ladies von Tuuletar machen das Beste aus den andauernden Lockdown-Situationen: Sie schreiben neue, wortlose Songs.
Die Lockdown-Odyssee von Tuuletar begann, als sie im März letzten Jahres mit der WOMAD-Familie in Neuseeland waren. Von der Bühne weg ging es in den ersten Lockdown. Und kaum zurück in der Heimat kam der Lockdown für alle Finninnen. Statt rund 100 Konzerte im Jahr konnten die vier Sängerinnen nur gerade zehn Mal auftreten. Was tun? Songs schreiben, Wohnzimmer-Aufnahmen auf Facebook stellen, Fenster suchen, in denen man auch in einem Studio aufnehmen konnte.
Die drei Songs der EP drehen sich um die Möglichkeit, in schwierigen Zeiten mit sich uns der Welt trotzdem klar zu kommen. Die Nordländerinnen wissen, was lange Nächte bedeuten: Zurückgeworfen sein auf sich, in den eigenen vier Wänden. Polar night dreht sich darum: Ruhig werden. In Turn of the Tide geht es um das «Wir», das stärker ist als das «Ich». Passage besingt die Möglichkeit, aus der Isolation eine innere Suche zu entstehen zu lassen. Musikalisch sind die geschichteten Klanguniversen von «Borderline» beiseite geschoben. Es geht um die Kraft von vier Stimmen. Die Songs sind auch nicht mehr ausufernd, sind lautmalend gehalten, wie wuchtige Joiks, und (fast zu) kurz.
Drei Choräle mit vier harmonierenden Stimmen.
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