Für Nadine Gordimer ist Vusi Mahlasela «a national treasure», in Südafrika ist er eine Stimme des Unabhängigkeitskampfes, für viele Hörer im Westen leider immer noch ein Wenig-Bekannter. «Say Africa» ist ein zurückhaltendes Liederalbum mit feinen Stimmungen.
Vielleicht kennt ihn ja jemand ohne es zu wissen. Filme wie «Tsotsi» oder «Amandla!» gesehen? Dann war er mindestens schon in deinem Ohr. Vusi Mahlasela ist ein altmodischer Singer / Songwriter – im bestens Sinn! Ein Mann, eine Gitarre, eine Stimme (und was für eine!) und Geschichten zum erzählen. Denn bei dem südafrikanischen Songwriter stehen weniger Boy-meets-Girl Reime im Zentrum, sondern Ubuntu ist der Grundton seiner Lieder: Menschlichkeit, Respekt und Gemeinsinn sind damit gemeint.
Mahlasela verknüpft seine auf Mbaqanga-Melodien gebauten Songs mit einer rechten Portion Südstaaten-Feeling. Da ist klar der Einfluss von Produzent Taj Mahal spürbar, der auch einige Slide- und Banjotöne beisteuert. Es ist eine bluesige Grundnote in den Songs drin, die aber immer wieder durch die komplexen südafrikanischen Grooves aufgeheitert wird. Ein Gastauftritt von Angelique Kidjo bringt einen zusätzlichen Farbtupfer. Was dem Album auf Dauer leider abgeht ist eine innere Dynamik, eine Spannung in den einzelnen Songs und der Abfolge.
Der Hüne mit der sanften Stimme aus Mamelodi braucht aufmerksames Zuhören, sonst geht er im Lärm des Alltags unter.
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