Besucher von Paris kennen das Quartier Barbès – es liegt auf dem Weg zur Sacré-Coeur und zum Montmartre. Es ist auch der Strand, an dem die meisten Emigrantenwellen aus Afrika ausrollten. Hier trafen sich in den 90er Jahren Exil-Maghrebiner aus Algerien, Marokko oder Tunesien und zusammen zu sitzen und zu jammen.
Viele von ihnen waren schon in ihrer „alten“ Heimat Rocker im Herzen. Andere wieder sind Secondos, geboren in Paris. Aber alle tragen die Welten von Raï, Châabi, Rock und Chanson in ihrem Herzen. Und leben sie auf der Bühne in überbordenden Konzerten aus.
Lange war das „National“-Orchester des Quartiers auch nur hier zu hören. Nur zögerlich verliessen sie ihr Nest. Das hat vielleicht damit zu tun, dass die Truppe noch heute aus einem festen Bandkern, aber rundherum mit wechselnden Bandmitgliedern funktioniert. Es spielt mit, wer gerade abkömmlich ist. Egal in welcher Formation: Die Truppe gehört zum lebendigen und lebenslustigen Weltmusik-Erbe der Frankophonie.
Diskografie
1997: En Concert
1999: Poulina
2008: Alik
2010: Rendez-Vous Barbès
2014: Dame de Coeur
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