Aziz Sahmaoui ist glücklich: mit «Poetic Trance» habe die Band die Balance zwischen den Kulturen, Sprachen, Kontinenten gefunden. Ich stimme ihm zu.
Wenn der musikalische Weltenverbinder Sahmaoui mal nicht die Musik für sich sprechen lässt, sondern über sie redet, dann tut er dies mit poetischen Worten. Für ihn ist die Poesie weit mehr als nur gerade die Schönheit der Worte: «Poesie wirkt erhebend, sie ist die Schrift der Himmel auf Erden.» Dabei sei es nicht wirklich wichtig, ob sie nun in Tamazight oder Wolof gesprochen und gesungen werde.
Auch musikalisch können Aziz und seine Mitmusiker in der Gnawa-Universität zufrieden sein:
Musikalisch wollten wir ein Gleichgewicht, eine Balance zwischen Afrika, Europa und dem Rest der Welt schaffen. Und ich glaube mit «Poetic Trance» haben wir das geschafft: Es ist Pop, Rock, Reggae… Auch die Lehrer der Gnawa, die Maâlem, sind stolz auf uns: wir konnten diesen Musikstil erneuern ohne ihn zu ent- oder verfremden.
Interview mit Jeanne Lacaille in qwest.tv
Die Produktion ist abwechslungsreich, dynamisch und transparent, zurückhaltend und gleichzeitig voller Energie. Es ist erstaunlich, wie Martin Meissonier – er war schon für die Aufnahmen zur ersten Produktion der University zuständig – die Balance zwischen Kora und E-Gitarre, Gimbri und E-Bass findet.
«Poetic Trance» ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie eine musikalische Tradition in die Zukunft wachsen kann.
Im Moment ist das Album im deutschprachigen Raum nur über die Streaming- und Download-Kanäle zu hören / zu kaufen.
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