Die Musikwelt liegt ihm im Sommer 2015 zu Füssen: Cheikh Lô besetzt mit seinem Album «Balbalou» die Spitzenplätze der Weltmusik-Eurocharts, und WOMEX zeichnet ihn mit dem «Artist Award» aus.
Dabei hatte sich der Mann mit dem festen Sufi-Glauben, der sanften Stimme und den hintergründigen Rhythmen schon beinahe aus der Welt zurückgezogen. Seine letzte Produktion erschien vor fünf Jahren. Doch nun produzierte er Balbalou weil er kaum glauben konnte, was auf der Welt passiert. Er, der gläubige Sufi, setzte ein musikalisches Gegengewicht zum Terror von Boko Haram und IS. Er stellt Gelassenheit und Freude dem ideologischen Wahn gegenüber.
Es ist ein geschmeidiges Album, unaufgeregt. Die Rhythmen laufen eher untergründig und zielen nicht offensiv auf die Tanzbeine. Es ist ein Album zum wippen. Und um die gute Laune wachsen zu lassen. Ein paar illustre Gäste sind mit von der Partie, so die Franco-Brasilianerin Flavia Coelho der Akkordeonist und Produzent Fixi, Oumou Sangare, die Nachtigall aus Mali oder der Trompeter Ibrahim Maalouf. Doch das Album trägt klar die Handschrift von Lô.
Was in meiner Wahrnehmung fehlt sind die Ohrwürmer, die sich tief eingraben. Alles ist schön und etwas zu glatt – aber das ist Nörgelei, die gleich mit dem nächsten Song weggewischt wird.
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