Japaner reisen gerne, hat man den Eindruck. Und manchmal, selten, blieben sie hier in Europa hängen. Und singen auch unsere Lieder.
Miyaji und Kami kamen aus ganz unterschiedlichen Gründen nach München. Die eine, weil sie Musiktherapeutin werde wollte. Der andere, weil er die Kunst des deutschen Brotbackens lernen wollte. Und wenn man dann in der Fremde etwas Heimweh hat, singt man am besten ein Lied. Oder singt eines, das man hier kennen und lieben gelernt hat. Schmunzelnd wird es, wenn die Lieder aus den Sammlungen von Karl Valentin und Lisl Karlstadt stammen. Aus dem all-american, dem japanischen oder dem bayrischen Liederbuch. Oder von Guns’n’Roses.
Ukulelen, Glockenspiel, Melodica, Blockflöte, ein seltsames Miniklavier namens Suzuki Andes, ab und zu ein kurzer Ausflug in die Welt der digitalen Sounds. Darüber schwebend, träumend, schmeichelnd die Stimme von Miyaji – mehr braucht es nicht, um eine ganz eigene Soundwelt zu bauen. Lächelnd wie eine Geisha flötet Miyaji eine bayrische Polka, die Ukulele begleitet wie eine Zither den Gastsänger Ferdl Schuster in der schaurigen Liebesgeschichte von der Kaiserbirne. Zwischen den Three Cool Cats, Sweet child o‘ mine und Tintarella di Luna machen sich die Eigenkomposition prächtig.
Ensoku heisst Reise. Ziehen sie ihre Schuhe aus, und trippeln sie hinter den Gastgebern durch eine verzaubernde Klangwelt.
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