Mit diesem Album kommt Daby Balde, der Sänger aus dem Süden Senegals, seinem Ziel einen Schritt näher: Die Musik der Fula in die Welt hinaus zu tragen.
So vielfältig ist die Musik Senegals: Als Daby Balde nach diversen Lehr- und Arbeitsjahren in Guinea und Gambia seine Musik in Dakar vorstellte, meinten seine Landsleute, er stamme aus Mali. Dabei spielte er im Stil des Südens Senegals, aus der Casamance. Daby Baldes Musik ist näher bei den Liedern von Touré Kunda oder Ismaël Lô, als bei den Mbalax-Grooves von Youssou N’Dour. Um den Liedern der Fula auch physisch einen Platz in der Hauptstadt zu verschaffen, eröffnete Daby ein Konzertlokal, eben den Marigot Club, wo er selber auch regelmässig auftritt.
Drums, Perkussion und Gitarren schaffen das musikalische Fundament, auf dem Daby seine Lieder aufbaut. Mal perlt eine Kora dazwischen, mal bringt ein Saxophon einen Schuss Jazz, mal singt eine Geige mit. Aber immer steht die Stimme im Vordergrund. Und die Geschichten, die sie erzählt: Von korrupten und von aufrichtigen Politkern, vom Stolz, Afrikaner zu sein. Oder von der Verzweiflung vieler Jugendlichen, die ihr Lebensziel nur noch in der lebensgefährlichen Reise über das Meer nach Europa sehen. Viel hängt an den Worten, an den Erzählungen, und deshalb bauen die Lieder nicht bloss auf Melodie und Refrain.
Daby Balde steht mit seinen erzählenden Liedern für ein Afrika der Geschichten, des Zuhörens.
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