Die erste CD für sein erstes Instrument. Lajkó Félix hat sich dreizehn Produktionen lang Zeit gelassen, bevor er mit seinem «Urinstrument», der Zither, vierzehn Songs jenseits der Genregrenzen einspielte.
In der ungarischen Szene ist Lajkó seit Jahren ein Fixstern. Auch darüber hinaus: Wer auf der einen Seite mit einem japanischen Buto-Tänzer zusammenarbeitet, auf der anderen Seite auf Studioaufnahmen von Noir Desir auftaucht, mit dem Boban Marković Orkestar eine CD einspielt oder Film- und Theatermusik schreibt hat einen musikalischen Horizont, der weit und offen ist. Sein Hauptinstrument, die Geige, hat er für diese Produktion mal ganz weggelegt.
Die Zither – dieses leise, aus der alpenländischen Volksmusik bekannte Instrument – erfährt unter den Fingern von Lajkó eine Verwandlung. Er spielt (wenn ich mich nicht täusche, bin nicht Fachmann) eine Art Scherrzither: fünf Melodiesaiten, diverse Bassaiten, wenig Klangkorpus. Aus diesem Instrument holt der Ungar aber vor allem durch eine superschnelle und wilde Schlagtechnik ansteckende Rhythmen und Grooves heraus. Wenn dann noch Bass, Viola und das Cimbalom mitmischen (alles Meister der Dynamik!) entsteht untypisch Folkloristisches und stilistisch Grenzenloses.
Die Zither klingt nicht nach Zither, und Ungarn hört man auch nicht gleich zwingend heraus: Lajkó macht ein Folklore-Instrument zur Jazz- und Groovemaschine.
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