Frank Yamma ist ein Aborigin aus dem Stamm der Pitjantjatjara, ein Ureinwohner Australiens. Er singt wie seine Heimat: Lange Töne, herb, rauh. Seine kräftige Stimme trägt die Melodien ganz weit.
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She cried, Nguta Waljilpa, Down the river
Bisher haben sich nur wenige Plattenfirmen um die Musik der Aborigines in Australien oder der Inselbewohner des Pazifiks gekümmert. Ausnahmen waren vielleicht die Rocktruppe Yothu Yindi, Telek aus Papua Neuguinea, oder in den vergangenen Jahren der blinde Sänger Gurrumul. So kam es, dass Frank Yamma bisher vor allem bei seinen Stammesleuten und im Umkreis von Alice Springs im Zentrum von Australien bekannt war. Nun macht sich das Label Wantok Musik auf, die Lieder dieser Weltgegend um den Globus zu schicken.
Frank Yamma singt weniger von den süssen Seiten des Lebens, sondern von Alkoholismus oder dem Verlust der Tradition unter seinen Stammesleuten. Er singt von Verlust und Schmerz. Und er singt mit Autorität. Musikalisch sind die Songs einfach gebaut, wobei in all der Einfachheit die Melodie immer wieder überraschende Windungen findet, die Vorhersehbarkeit überrumpelt. Unter seinen Landsleuten gilt er als eine der ganz wichtigen Stimmen. Schade dass weder in der CD, noch auf der homepage des Labels die Texte der nicht-englischen Songs abgedruckt sind, denn ich wüsste gerne, von was der Mann singt, wenn sich die Melodie mit so viel Druck in mich hineinbohrt.
Karge, zwingende Lieder, die vom harten Leben im Zentrum Australiens erzählen, ohne jede Schönfärberei.
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