Franui

Franui MusicbandaIrgendwie alles atypisch – Franui ist der Name einer Osttiroler Alpwiese, 1402 Meter über Meer. Und die Töne, die hier metaphysisch geboren werden, haben weder mit Alm noch mit typisch zu tun.

Pragmatisch könnte man sagen: es sind sechs Bläser, vier Saitenspieler, die Hälfte davon singt auch. Sie sind in der Klassik geschult und machen auch das, was man als zeitgenössische Volksmusik bezeichnen könnte – wenn sich denn diese Formation in eine Schublade sperren lassen wollte. Nach 25 Jahren Bandleben kann es einem auch schnurz sein, als was man betitelt wird.

Sie bezeichnen sich nicht als Orchester, nicht als Musikensemble, sondern als Musicbanda. Meine liebste Aussage zur Herangehensweise an ihre musikalischen Vorlagen ist die:

«Wenn du einen Trauermarsch viermal so schnell spielst, ist er eine Polka.»

Sie beziehen sich damit auf ihren heimlichen, harmonischen Schutzherrn, Franz Schubert – Klassik. Hat nichts mit Volk und Folk und Neue Moderne oder so zu tun. Ebensowenig Mahler, oder Brahms – ok, der hatte einen direkten Draht zu Volkes Liedern, trotzdem, nichts von Anbiederung. Allen Komponisten haben sie eine oder mehrere Produktionen gewidmet, Liederalben gemacht, allerdings mehrheitlich instrumental. Melodien vereinnahmt, verändert, und wieder von sich gegeben. Banda-verdaut, quasi.

Und obschon die Herangehensweise sehr viel mit Respekt und Akribie zu tun hat kommt der Humor nie zu kurz. Denn sie geben jeder neuen Produktion einen klaren, einfachen Stempel: Das interessiert uns jetzt gerade, hier machen wir mit – mit höchstem Können! – und es macht Spass. Hört einfach hin!

Diskografie (Auszug)

1997: drüben
2007: Schubertlieder
2011: Mahlerlieder
2016: Tanz! (Franz)
2018: Ständchen der Dinge

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