Die Kraft dieses Rembetika- und Smyrneika-Repertoires wird wunderbar vorgetragen von den vier Leadstimmen von Kompanía: tragisch-leidend, schwelgend, hoffend, träumend.
Smyrneika, die eher tänzelnd ausgelegten Songs anatolisch-türkischer Herkunft und die oft tragischen Lebensgeschichten des griechischen Rembetiko sind musikalische Zwillinge. Was in den 30er Jahren in den Bars zwischen Izmir und Athen gefeiert wurde, geriet gegen Ende des Jahrhunderts etwas in Vergessenheit. Erlebt aber in den letzten zwei Jahrzehnten eine zaghafte Wiedergeburt.
Kompanía haben nicht die grossen Gassenhauer aus dem Liederbuch ausgewählt, sondern viele versteckte Schönheiten. Mit vier Leadstimmen in der fünfköpfigen Band steht die Melodie klar im Vordergrund. Hintenrum gibt’s Saiteninstrumente von Bouzouki bis Saz – sorgfältig gespielt, nirgends wird drauflos geschrummt. Ein Akkordeon übernimmt den Grundklang. Hinzu kommen aber auch untypische Klänge wie z.b. eine Slidegitarre.
Wer Rembetiko vor allem als „griechischen Blues“ kennt, sollte hier mal reinhören, denn hier lebt mitten in der Schwermut viel Lebensfreude.
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