Auf ihrem zweiten Solo-Album nimmt Leyla McCalla den Folksong-Mix des Vorgänger-Albums auf, und erweitert mit Studio-Gästen ihre Klangwelt.
Das letzte Album «Vari-Colored Songs» enthielt mit den Vertonungen von Gedichten des Politaktivisten Langston Hughes noch ein klares politisches Statement. Leyla McCalla ersetzt solch klare Statements auf ihrem aktuellen Werk vor allem durch die noch breitere Songauswahl. Das haitianische Liederbuch ist nach wie vor ein Fixpunkt. Neuerdings haben jedoch auch der Wohnort New Orleans und das französisch-sprechende Cajun-Umfeld einen Einfluss auf das Repertoire.
Neue Klänge verdankt die Produktion u.a. den Studiogästen. Marc Ribot verziert mit seiner Gitarre den Haiti-Klassiker «Peze Café», Rhiannon Giddens, Frontfrau der Carolina Chocolate Drops, kommt für ein Duett vorbei. Wenn die Songs instrumental werden, erhalten die Streicher mit Louis Michot zusätzliche Verstärkung. Gezielt eingesetzte Bläser, Cornett und Klarinette, setzen Klangtupfer. Im Kern jedoch ist es die kleine Familienband um Leyla McCalla und ihren Ehemann Daniel Tremblay, welche diese Südstaaten-Folk-Melodien tragen.
Man stelle sich einen Vorabend in den Südstaaten vor, eine etwas grössere Familienfeier, es wird erzählt, gelacht und Musik gemacht. Die Stimmung ist friedlich gelöst, ab und an wird das Gespräch etwas ernster (z.B. im Lied «Vietnam») – so in etwa ist die Stimmung dieses Albums. Auf YouTube erzählt die Sängerin von der Entstehung dieser Produktion.
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