Es gibt invasive Pflanzen und Tiere, und in Zukunft müssen wir uns auch vermehrt mit invasiver Musik beschäftigen. Neustes Beispiel: der Calypso wird in Berlin heimisch.
Geburtsland des Calypso ist Tobago und Trinidad und hat nicht nur mit Musik zu tun. Calypso-Songs waren schon immer so was wie die gesungenen Nachrichten – lange vor Radio und TV. Einen Karneval haben die Berliner ja auch seit Mitte der 90er Jahre. Also ein perfekter Boden für Lord Mouse, den Calypso nach Berlin zu verpflanzen und Grossstadtgeschichten zu erzählen. Eigentlich hätte es eine kleine Combo werden sollen. Mittlerweile ist es zu einem 17-köpfigen Gorssorchester angewachsen. Mehr dazu in einem Interview bei news.ch
Und das Repertoire? Da sind einige Klassiker mit drauf, so der Überflieger-Hit von Lord Caresser aus dem Jahr 1937: Edward The VIII. Doch die Eigenkompositionen stehen den Evergreens in nichts nach. Der Sound der Band ist vielleicht ein bisschen zu „sauber“, aber Lord Mouse gibt den Crooner mit viel Schmelz und einer Portion Schmalz. Die Bläser swingen in Hochform und die Backing-Vocals bringen eine Menge Girlie-Power.
Könnte mir vorstellen, dass diese Combo als Live-Act mit Charme und Nostalgie glänzt – bitte die Anzug-Hose vorher mit superscharfen Bügelfalten ausstatten und die Schuhe auf Hochglanz polieren!
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