Lura, die Silberstimme der Kapverden, ist nach mehrjähriger Abwesenheit mit einem neuen Album zurück und überzeugt mit Songs und Grooves.
Lura kann auch die sehnsüchtigen Morna-Melodien der kapverdischen Inseln – sie hat auch ein paar Songs aus dieser Ecke im Repertoire. Ihre Liebe gilt jedoch klar hörbar den von afrikanischen Rhythmen getragenen Stilen Funaná und Batuku. Die Sängerin hatte sich ein paar Jahre aus dem Hamsterrad der Musikindustrie zurückgezogen. Sie hat die Zeit genutzt neue Freundschaften zu schliessen, neue Songs zu sammeln.
Das Titelstück «Herança» belegt dies: eine Melodie, geschrieben von Mario Lucio. Lura singt, Nana Vasconselos begleitet sie mit seiner Perkussion und viel schamanischem Gemurmel. Mit Richard Bona stimmt sie einen Bossa Nova an. In einem Duett stellt sie auch den Jungstar der Insel vor: Elida Almeida, soeben mit dem Prix Decouverte 2015 von RFI ausgezeichnet. Diese so unterschiedlichen musikalischen Ausdrucksformen bringt Lura ohne Kraftanstrengung zusammen. Ihre Stimme ist weit und stark genug.
Die Herkunft von Lura ist kreolisch: eine Vermählung von Europa, Afrika und Südamerika, insbesondere Brasilien. Ihre Musik ist ein Spiegel davon, sanft aber nicht süss, ausdrucksstark und vielseitig.
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