Mahsa Vahdat, die Sängerin aus Teheran, ist die bekannteste Stimme aus dem Iran, obschon sie in ihrer Heimat als Solistin nicht auftreten darf.
Es ist nicht so, dass im Iran Frauen von der Musik ausgeschlossen sind. Aber sie dürfen unter dem Regime der Mullahs nicht als Solistinnen öffentliche Konzerte geben. Mahsa Vahdat hat sich ganz der persischen Musiktradition verschrieben, und sie für das westliche Publikum zugänglich gemacht. Dies in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Produzenten Erik Hillestad und seinem Label Kirkelig Kulturverksted.
Ihre erste Studioproduktion für den Westen entstand 2007 als Mitschnitt eines Wohltätigkeitskonzertes, an dem sie mit ihrer Schwester Marjan auftrat: «Songs from a Persian Garden». Weitere Produktionen folgten im Zweijahres-Abstand, mal mit ihrer Schwester, mal als Solistin. Masha Vahdat ist nicht nur für viele Iranerinnen in der Diaspora zu einem wichtigen Sprachrohr ihrer Heimat geworden.
Aufbruchstimmung mit alten Gedichten
Als Kämpferin für die Rechte der Frauen hat sie zudem in ihrer Heimat – sie wohnt immer noch in Teheran – einen grossen, selbstgewählten Auftrag. Als erfolgreiche Netzwerkerin arrangierte sie viele Lieder ihres Repertoires mit Hilfe von Musikern aus dem Iran. Auch entstanden viele Kollaborationen mit Musikern aus dem Westen. Die erfolgreichste Produktion erschien 2019: «Placeless», mit dem Kronos Quartett.
Mahsa Vahdat nutzt als Basis für ihre Kompositionen Gedichte aus allen Jahrhunderten der persischen Kulturgeschichte. Mit Vorliebe die Liebesgedichte der Sufi-Poeten Rumi und Hafez aus dem 13. und 14. Jhd. Aus dem sehr umfangreichen Künstler-Pool der Kulturverksted hat sich mittlerweile ein kleiner Kreis von Interpreten herauskristallisiert, der immer wieder mit Mahsa im Studio zusammenarbeitet.
Diskografie (Auszug)
2007: Songs from a Persian Garden (mit Marjan Vahdat)
2008: I Am Eve (mit Marjan Vahdat und Atabak Elyasi)
2010: I Vinens Speil (mit SKRUK)
2012: A Deeper Tone of Longing (mit Mighty Sam McClain)
2015: Traces of an Old Vineyard
2017: Endless Path (mit Coşkun Karademir)
2019: Placeless (mit Marjan Vahdat und dem Kronos Quartet)
2020: Enlighten the Night
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