Wer in die Musik von Marjan Vahdat eintauchen will, muss Zeit mitbringen. Die iranische Sängerin singt von Seelenzuständen.
Marjan ist die jüngere Schwester von Mahsa Vahdat. Zusammen haben sie mit ihrem epochalen Album «Songs from a Persian Garden» die iranischen Lieder in den Westen getragen. Ihr Weg als Sängerin und Komponistin hat sie später von ihrer iranischen Heimat weg in den Westen geführt. Ich müsste wohl eher ihre persischen Wurzeln erwähnen, und nicht die iranischen. Denn auch die neuen Kompositionen greifen zurück in die Tradition dieses uralten Kulturkreises.
Es sind Lieder der Sehnsucht, der unerfüllten Hoffnungen, verpackt mit Melancholie und Poesie. Doch auch mit Zuversicht. Zustande gekommen sind die Songs unter pandemischen Zuständen, eingespielt in den USA, dem Iran und Norwegen. Die Sängerin traf ihre Mitmusiker nie in der Realität. Sie sang ihre Lieder in ihrer heutigen Heimat, den USA, und schickte sie dann über die digitalen Kanäle in die Welt. Die traditionellen Beiträge mit Kamatsche und Nay wurden in Teheran hinzugefügt, Tasteninstumente, Bass und Perkussion in Norwegen.
Dass aus dem Vielen ein Ganzes wurde ist das Verdienst von Bugge Wesseltoft. Der Pianist vermittelte schon immer zwischen Jazz und verschiedenen Folk-Traditionen. Er arbeitete u.a. mit der Palästinenserin Rim Banna zusammen, mit Shri Shriram, einem englischen Secondo aus Indien, oder mit afrikanischen Musikern, die in Norwegen eine neue Heimat gefunden haben. Kurz: Er kennt sich aus mit den getragenen, sehnsüchtigen Melodien.
«Our Garden Is Alone» ist ein Album mit Melodien, die in Melancholie getaucht sind, und doch die Hoffnung nie ganz verlieren.
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