Monsieur Doumani – Pissourin — globalsounds.info

Monsieur Domani hat sich gehäutet. Das zyprische Trio hat baut die neuen Songs auf ein Folktronica-Fundament. Überraschend und überzeugend.

Nach drei, vielfach ausgezeichneten Alben, und Tourneen, fast dreimal um die Welt, brechen Monsieur Doumani aus Nikosia zu neuen Klang-Ufern auf. Mit ein Grund ist die minimale Personalrochade. Minimal deshalb, weil der neue Gitarrist Andys Skordis während der letzten drei Jahre bereits Tour-Gitarrist war. Gründungsmitglied Angelos Ionas hat sich aus der aktiven Mitgestaltung des Repertoires zurückgezogen.

Mit ein Grund für den Soundwechsel mag auch die Solo-Arbeit von Songschreiber Antonis Antoniou «Kkismettin» sein, die eine (noch) intensivere Auseinandersetzung mit elektronischen Klangveränderungen mit sich brachte. Antonis legte bisher für die Live-Auftritte des Trios nur wenige Effekte auf seine Tsouras. Jetzt sind die einzelnen Fusspedale aller Musiker zu grosszügigen Pedal-Boards angewachsen. Gitarrist Skordis nutzt sein Instrument auch als Rhythmus-Box, die Loop-Station ist ein williger und vielbeschäftigter Helfer.

Sounds, Loops und gezähmte Effekte

Baute Monsieur Doumani bis zum Album «Angathin» vor allem auf Songs und die Rhythmen der eigenen Tradition, so drängen sich nun Sounds und Grooves in den Vordergrund. Das Trio musste seinen Bandklang neu ausbalancieren, Posaune und Bassläufe koordinieren. Die Arrangements sind Ergebnis einer intensive Bandarbeit. Schliesslich wollen die Drei die Songs in diesem neuen, zuweilen psychedelischen Soundkleid, auch live auf die Bühne bringen.

Will man die Abenteuerlust und die Suche nach neuen Klängen und Grooves von Monsieur Doumani erahnen, hilft vielleicht die Entstehungsgeschichte eines Songs, erzählt von Antonis:

Der Text zu «Kalikándjari» stammt von Marios Epaminondas. Die Grundidee entstand beim gemütlichen Beisammensitzen bei ein Glas. Ich meinte im Gespräch: Nur unsere Verrücktheit wird uns retten. Man muss heute einfach auf eine gute Art verrückt sein! Er formte daraus ein Gedicht, ich schrieb die Musik dazu. Ich glaube es ist unser revolutionärster Song in dieser Produktion. Unsere Art zu sagen: Du musst das System herausfordern, indem du dich weigerst, normal zu sein.

Monsieur Doumani sind sich treu geblieben und klingen doch ganz anders, rockiger, space-iger, verrückter – grandios!

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