Der Ethio-Jazz Pionier mischt auf diesem Album eine gehörige Portion Funk in seine Kompositionen und Adaptionen von äthiopischen Melodien. Verspielt und locker kommt das Ganze daher.
Klar, wer den Begriff «Sketches of…» im Jazzumfeld benutzt fordert die Vergleiche heraus. «Sketches of Spain» von Miles Davies und seinem Arrangeur Gil Evans ist ins Trommelfell jedes Jazz-Liebhabers eingegraben. So epochal wie das grosse Vorbild ist Astatkes CD nicht. Aber sie ist gut, denn der Vibraphonist / Pianist /Conga-Spieler schöpft aus lebenslanger Erfahrung und baut auf eine sichere Band.
Funk ist die Keynote des Albums, eingespielt mit seiner Live-Band, die ihn in den letzten Jahren rund um den Globus begleitete. Mulatu Astatke zeigt seine Handschrift klar in den Kompositionen und zehrt gleichzeitig von den Erfahrungen auf der Bühne, wo die Grooves auch mal etwas länger laufen dürfen. Es kommt den Weltmusik-Ohren entgegen, dass er seinen Sänger Tesfaye gleich in drei Nummern auftreten lässt. Und für den letzten Track auf der CD holte er Fatoumata Diawara ins Studio.
Eine leichtfüssige Produktion, die sich in erster Linie an Weltmusik-Hörer richtet – die Jazzer hat Astatke eh schon auf seiner Seite.
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