Musik zwischen Herkunft und Popwelt, zwischen Tradition und Produktion ist der Grundgedanke dieses Putumayo-Albums. Der Gedanke durfte nicht gross wachsen.
[audio:2011/10/Rebel-Blues.mp3,2011/10/Zonza.mp3,2011/10/Baweli.mp3|titles=Lëk Sèn: Rebel Blues, Fredy Massamba: Zonza, Afro Fiesta: Baweli] Lëk Sèn: Rebel Blues, Fredy Massamba: Zonza, Afro Fiesta: Baweli
Die Digitalisierung hat die Musikwelt nicht nur in den Studios des Westens grundlegend verändert. Vor allem in den ärmeren Ländern des Südens und des Ostens hat sie zu zwei ganz unterschiedlichen Entwicklungen geführt. Positiv: die MusikerInnen begannen spielerisch ihre eigene, reiche Musikwelt – vor allem die der Rhythmen – in neue Musikformen weiter zu entwickeln. Negativ: Der Mann am Synthesizer mit all den Presets und Auto-Play-Möglichkeiten verdrängte die Bands von den Auftrittsmöglichkeiten, denn er war viel billiger. Darunter litt die Musik generell.
Pop ist die Grundgrösse der hier versammelten Nummern. Die produktions-technische Revolution wird leider kaum vorgestellt. Viele der Nummern sind so, als hätte ein westlicher Produzent mal eben eine afrikanische Band ins Studio geholt – da produzieren viele Afrikaner kreativer! Neue „african beats“ wie man sie in Kuduro, den Congotronics oder im Shangaan Electro findet tauchen nicht auf. Auch wenn man den Putumayo-Samplern vorwerfen kann, dass sie sich zu stark nach den Gehörgewohnheiten des westlichen Publikums ausrichten weisen sie doch immer auf Künstler hin, welche noch zu entdecken wären, hier z.B. Lëk Sèn oder Afro Fiesta.
Diese Sammlung aus dem Hause Putumayo ist eine nette Zusammenstellung von afrikanischen Nummern, wie sie auch in einem Mainstream-Radio laufen könnten (obwohl es auch da bessere Nummern gäbe…). Leider keine innovativen African Beats für Weltmusik-Ohren.
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