Eine Sängerin mit indischen Wurzeln lebt und arbeitet als Ärztin in San Franzisko und singt auf französisch oder spanisch – die Songwriterszene der amerikanischen Westküste hat einen neuen Star.
Worldmusic-Arrangements gehören immer öfter zu den Handwerktricks von Singer/Songwritern. Afrobeat ist für Rockbands diesseits und jenseits des Ozeans eine Inspirations-Quelle. Musiker wie Beirut bauen ihre Karriere auf Höreindrücken und Soundschnipseln auf, die sie während ihren ausgedehnten Reisen sammelten. Bei Rupa Mayra ist die Vermischung von Stilen organisch gewachsen: Als Kind indischer Eltern kam sie an der Westküste zur Welt, wuchs aber später über viele Jahre in Südfrankreich auf. Irgendwie logisch, dass sie mehr vom französischen Chanson und Gypsy-Jazz beeinflusst wurde als vom amerikanischen Mainstream.
Die Songs leben nicht nur vom frechen Charme der Sängerin und Komponistin, sondern auch durch die ungewohnte Bandaufstellung: Stehbass, Cello, Akkordeon, Trompete, Perkussion und die Leaderin an der Gitarre – soundtechnisch gibt das eine Strassenmusikanten-Combo. In ihren Live-Auftritten geht es denn auch oft wie in einem Zirkus oder einer Vaudeville-Show zu und her. Hier wird nicht angestrengt an einer Karriere gebastelt, sondern sympatisch musiziert. Oder um eine Zeile aus «Une americaine à Pairs» zu zitieren: Non merci, pas de photo, je préfère la vie – Danke, keine Fotos, ich ziehe es vor zu leben.
Die singende Ärztin macht vor, dass ein Leben zwischen den Stilen ganz schön ins Ohr gehen kann.
- Poder [audio:2009/01/rupa-poder.mp3]
- Une americaine à Paris [audio:2009/01/rupa-americaine.mp3]
- Plus que moi [audio:2009/01/rupa-plus-que-moi.mp3]
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