Mit Urban Village feiern Mbaqanga- und Xhosa-Grooves eine Renaissance. Das Quartett aus Soweto transportiert die Musik ihrer Eltern in die Neuzeit.
Die Pop-Musik der letzten Jahrzehnte in Südafrika – zumindest jene, die es bis zu uns in den Norden schaffte – entstand im Computer: Kwaito, Shangan electro oder Gqom (House). Einige Bands blieben der Mbube-Tradition treu (Ladysmith Black Mambazo, Africa Mamas). Nun scheint die Zeit reif zu sein für eine neue Welle von Mbaqanga-Sounds und Zulu-Grooves, wie wir sie von den Mahotella Queens, Miriam Makeba oder Busi Mhlongo kennen.
Die vier Bandmitglieder von Urban Village kamen alle währen den letzten Jahren der Apartheid zur Welt. Die Musik ihrer Jugend waren Kwaito und House. Doch in ihrem Quartier in Soweto sassen abends immer auch Veteranen auf den Verandas, in ihren kleinen Vorgärten und Garageeinfahrten, die die alten Songs sangen und spielten. Das weckte bei den Jungen das Interesse am musikalischen Erbe Sowetos. Sie begannen akustische Instrumente zu spielen. Ihre eigenen Lehrjahre mit dem Computer haben sie nicht verdrängt: sie schimmern heute noch in einigen Klangverfremdungen durch.
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