Die beiden Gitarren-Freigeister Bill Frisell und Vinicius Cantuaria arbeiten an einer gemeinsamen Klangwelt, die weit über den jeweiligen Song hinaus geht. Leichtfüssig und geniesserisch, grandios.
Seit der Bossa Nova- und Jazz Komponist und Sänger Vinicius Cantuária in New York lebt, haben sich seine und die Wege von Bill Frisell immer mal wieder gekreuzt, z.B. in Frisells Band «Intercontinentals». Wohl ist dieses Duett nur eines der ungezählten Projekte des Stilsprengers und Klangtüftlers Frisell, aber sicher eines, das ihm aus dem Herzen geflossen ist. Zwei Gitarren, etwas Elektronik und eine sehr unterstützende Perkussion – mehr braucht’s wirklich nicht.
Die Songs stammen mehrheitlich aus der Werkstatt von Cantuária. Der Bau der Klangwelten ist aber ein Gemeinschaftswerk. Die Melodien kommen klar aus der portugiesisch/spanischen Kultur, da ist sicher auch Mexiko drin. Darum herum – ich bin versucht zu sagen: auch drüber und drunter, und hindurch – bauen die beiden betörende Klangbilder, die einen umschmeicheln und verzaubern und in keine Stilschublade passen. Selbst wenn sich die Melodie in einigen der Instrumental-Nummern fast ganz in Ton-Nebeln auflöst, verlieren sich die beiden nie in blosse Artisterei oder Selbstgenügsamkeit. Immer erzählen sie von Sehnsucht, Träumen und zartbitteren Tränen – und vergessen dabei nie zu lachen, mindestens zu schmunzeln.
Sie werden sich nach dem Anhören dieser CD besser fühlen, traumreicher, begeistert.
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