Gestartet mit Afrobeat, üben sich Bixiga 70 aus São Paulo momentan in Big Band Sound. Das untergräbt etwas ihre Fähigkeit, zu elektrisieren.
Einem altem Fan der fast ersten Stunde sei es erlaubt, einige Bemerkungen zu einer alten/neuen Band zu machen. Es gibt Dinge, die bleiben, so auch bei Bixiga 70: die Hornsektion ist immer noch dieselbe. Auch Gitarre und Bass sind in denselben Händen wie auf früheren Alben. Doch Keyboard und Schlagwerk haben geändert, quasi die rhythmische Backline: mehr Perkussion, kein ausgewiesenes Schlagzeug mehr – ausser in einem Song, mit Gastschlagzeugerin Simone Sou.
Es gibt viele Gründe, warum diese Scheibe nicht nahtlos an die alten Werke anschliesst: Corona, Bandmüdigkeit (und Austritt) von alten, und einarbeiten von neuen Bandmitgliedern. Das ging alles gut, weil man sich Zeit liess. Doch so ein Bandumbau bringt eine neue Banddynamik. In meinen Ohren hat sich der Gesamt-Sound Richtung Big Band geneigt, und damit an Massigkeit zugelegt. Die Tanzenergie ist immer noch da, aber die Umsetzung lässt etwas Leichtigkeit vermissen. Je weiter die CD voran schreitet, umso mehr erhalten Gitarre, Keyboards und die neuen Perkussionistinnen mehr Gewicht, setzen Farbtupfer. Ist immerhin eine zehnköpfige Band, die hier neu zusammenwachsen will.
Vapor heisst übersetzt Dampf. Noch ist nicht alle Energie in Groove umgesetzt. Einiges klingt noch sehr gewollt, und wirkt noch nicht selbstverständlich.
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