Nach fünf Jahren gibt es wieder ein Lebenszeichen der Blues-Ikone aus Mali – es ist ein tänzelndes, fröhliches Album.
Boubacar Traoré ist der letzte der noch lebenden grossen Blueser aus Mali. Etwas anders als seine Kollegen Ali Farka Touré oder Lobi Traoré hat er sich seit jeher gerne ausserhalb der Traditionen bewegt, seiner Musik immer wieder eine neue Färbung, ein neues Kleid verpasst. In den 60er und 70er Jahren liess er es twisten und grooven, in den 80er und 90er Jahren herrschte die totale Melancholie. Jetzt ist wieder Lebensfreude hörbar, und gelassene Altersweisheit.
Mit dem Bluesharp-Virtuosen Vincent Bucher aus Paris hat Traoré in den letzten 20 Jahren ein immer intensiver werdendes Musikverständnis entwickelt. Heute singen und spielen die beiden in einer so grossen Selbstverständlichkeit zusammen, dass Gitarre, Stimme und Harmonika fast übergangslos jeweils die Rollen wechseln. Mal übernimmt die Harmonika die Rolle der Stimme, mal duettiert sie mit den Licks der Gitarre, mal unterstützt sie die Arbeit des langjährigen Perkussionisten von Traoré, Kalebasse-Spielers Madieye Niang. Und alles tönt so selbstverständlich, so unangestrengt, dass es eine wahre Freude ist.
Es ist ein wahres Mali-Blues-Album, und eines von der ganz fröhlichen Sorte! Die drei reisen zur Zeit durch Europa – MySpace kennt die Konzertdaten.
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