Hervé Samb ist ein senegalesischer Gitarrist mit einem Jazz-Herzen. Sein Weg führte ihn nach Frankreich, die USA, in den Jazz und zurück zur Trommel Sabar.
Hervé Samb wollte schon immer ein Gitarrist sein, der nicht Assoziationen nach einem anderen Gitarristen weckt. Er wollte sich selber klingen hören, einzigartig sein. Dass dabei seine Herkunft und seine weiteren Lernschritte eine fast unermessliche Bandbreite eröffneten war kein Hinderungsgrund: Blues, Rock, Mbalax, Free-Jazz, Rumba – alles wollte gelernt und integriert werden.
Bereits als 13jähriger betrat er mit seiner Band Force 5 die offizielle Medienbühne im Senegal. Die Legende will es, dass er seine Weiterbildung in Europa suchte, und darum Frankreich betrat mit nichts anderem als «meiner Gitarre und 300 Kassetten. Ich hatte nicht mal Kleider dabei.» Seine Ausbildung führte ihn später in die USA, zu Pharaoh Sanders, zum Free Jazz. Später zu Leuten wie Pat Metheny, Cheikh Tidiane Seck oder Hamid Drake. Genregrenzen gab es für Hervé Samb nie, es gab nur sein Instrument, die Nylon-bespannte Manouche/Jazz-Gitarre.
In der Folge wuchs der gesuchte Session-Gitarrist nicht nur an seinem Instrument, sondern auch als Arrangeur, als Komponist. Er fand in Alioune Seck, dem Perkussionisten von Omar Pène, einen seelenverwandten Musiker, einen Meister der Sabar. Diese Trommel ist gross, hart, bestimmend und komplex in ihren Rhythmen. Samb begann schon vor der Corona-Pandemie, die Rhythmen der Trommel auf seine Gitarre zu übertragen. Eine erste, pandemiebedingte Solo-Produktion «Benn» zeigte, wohin die Reise ging. Sein «Jazz-Sabar» fand auf «Teranga» einen Testlauf, auf «Benn» eine Konkretisierung, und auf «Jolof» eine erste, umfassende Form.
Diskografie (Auszug)
2008: Cross Over
2008: Solos Duos (mit Pierre Van Dormael)
2011: Kahrit (mit Daniel Moreno)
2013: Time To Feel
2017: Teranga
2021: Benn
2023: Jolof
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