Lalalar ist ein Trio aus Istanbul mit Rock in den Knochen, Punk im Herzen und Electro-Technik in den Fingern.
Die Musik von Lalalar ist dunkel und schwer, aber nicht verzweifelt. Eine Bestandesaufnahme zu wie es einem geht, wenn man sein Leben lang gegen Wände anrennt, mögen sie politischer, gesellschaftlicher oder musikalischer Natur sein. Ali Güçlü Şimşek, Barlas Tan Özemek and Alican İpek mischen wummernde Bässe, Keyboard-Wolken, treibende Drum-Beats und schneidende Gitarren-Interventionen mit Wortkaskaden, aus denen Frustration und Rebellion spricht. Wer mehr über die Entstehung der Band wissen will liest z.B. das Porträt in der taz.
Musikalisch klingt das Trio wie ein Genre-Bastard, eine Kreuzung aus Depeche Mode und anatolischem Psychodelica-Rock. Sänger und Songschreiber Ali Güçlü Şimşek legt mit seiner sonoren Stimme mäandernde Melodien über die Techno-Loops, -Beats und ausfransende Synthesizer-Schwaden. Er spart nicht mit Klartext. So trägt ein Song den ziemlich deutlichen Titel: „Gleiche Scheisse, anderes Arschloch“. Gleichzeitig ist das Trio auch hoffnungsvoll selbstironisch, betitelten es doch seine Frühlingstour mit «New Year, New Mistakes».
Das Trio will aber nicht in Selbstmitleid versinken, sondern lädt zum Tanz. Auch wenn dieser vor allem dazu dient, die Machtlosigkeit und Hoffnungslosigkeit etwas leichter erscheinen zu lassen.
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