Mamadou Diabaté – Courage

Mamadou Diabaté CourageWie der Niger, die Wasserader seiner Heimat Mali, fliessen die Melodien von Mamadou Diabaté, seine Kora klingt hell und sprudelnd. Der Grammy-Gewinner hat für sein aktuelles Album zwei  ausgewiesene Instrumentalisten Malis ins Studio nach Bamako eingeladen.

Die Kora und die Familie Diabaté, das passt bestens zusammen. Mamadou ist der Cousin von Toumani, aber seine Karriere hat ihn einen ganz anderen Weg gehen lassen. Sein musikalisches Handwerk war schon so ausgefeilt, dass er bereits als 21jähriger die Möglichkeit erhielt, mit dem Instrumental Ensemble of Mali für eine Tournee in die USA zu reisen. Er blieb in New York hängen, und fand dort schnell auch Kontakt zur Jazzszene. Trotz dieser Stilausweitung blieb seine musikalische Quelle die Melodienwelt der westafrikanischen Griots.

In Bamako fand Mamadou zwei seiner Mitstreiter für diese Aufnahmen, Abou Sissoko und dessen Ngoni, und Lansana Fode Diabaté mit seinem Balafon. Ihn kennt man bei uns auch durch seine Mitarbeit beim Afrocubism-Projekt von Nick Gold. Aus der neuen Heimat New York  brachte Mamadou den Bassisten Noah Jarrett mit. Dieses Quartett produziert einen Sog von sich entwickelnden Melodiebögen, der wie ein Kaleidoskop ständig neue Formen entstehen lässt. Wie sich Kora und Balafon in der Melodieführung abwechseln ist schlicht grandios. Bass und Ngoni sorgen im Hintergrund für die anhaltende, fliessende Bewegung. Den westlichen Hörgewohnheiten entgegen kommt die Tatsache, dass sowohl Kora wie Balafon in den uns geläufigen Tonschritten mit Halbtönen gestimmt sind.

Denken sie an einen Fluss, wenn sie diese CD einlegen. Dann nehmen sie die Musiker mit auf eine weite Reise durch Farben und Landschaften, die sie in keinem Reiseprospekt finden.

Rating: ★★★★½ 

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