Mamani Keita, die helle Stimme aus Bamako, gehört zu jenen Sängerinnen, die zu Unrecht und zu lange einfach als Geheimtipp galten. Diese dritte Produktion, die zweite mit Nicolas Repac, wird dies wohl ändern.
Als ganz junge Frau landete Mamani Keita anfangs der 90er Jahre als Background-Sängerin in der Band von Salif Keita in Paris. Das Leben war eine harte Lehrmeisterin für die scheue, verschüchterte Frau. Aber sie hat sich durchgebissen, resp. durchgesungen. Hier eine Studioarbeit, dort ein Bandprojekt, 2002 dann das erste eigene Album, eine Zusammenarbeit mit Marc Minelli «Electro Bamako» (Spotify). Und diesem Amalgam zwischen Grossstadt-Electronica und Bamara-Songs ist sie bis heute treu geblieben.
Die Songs schrieb Mamadi zusammen mit dem Gitarristen Djeli Moussa Kouyaté. Sobald ihr Mentor in Mali, Mohamed Sissoko, seinen Kommentar dazu gegeben hatte, gingen die Songs zum Arrangement an Nicolas Repac. Für diese Produktion zog dieser diverse Musiker der malischen Diaspora in Paris hinzu, so den Ngoni-Virtuosen Moriba Koita. Entstanden ist ein modernes Afrika-Album, das nicht in Erinnerungen an die alte Heimat schwelgt, sondern die Melodien in die neue, europäische Klangwelt stellt. Die Verbindung ist die helle, unverkennbare Stimme von Mamani Keita, die in ihrer Muttersprache Bamara über das nicht immer einfache Leben in Europa singt. Die Songs sind extrem dicht gepackt, lassen aber der Stimme überall den Vortritt.
«Gagner L’Argent Français» ist ein afrikanisches und gleichermassen europäisches Album, Mamani Keita könnte sich damit freisingen.
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