Manou Gallo trägt ihren Bass in diverse Stile, funkt, groovet, experimentiert, produziert – und wirkt in der Fülle etwas einsam und kontaktarm.
Sie hat vieles gemacht und tanzt nach wie vor auf vielen Hochzeiten. Die Produzentin und Bassistin Manou Gallo zehrt noch ein wenig von ihren vergangenen Erfolgen: Ihre Zeit bei Zap Mama (Jahrhundertwende), ihre Produktionen mit dem Pianisten Ray Lema, ihre Arbeit mit den Shootingstars aus Simbabwe, Mokoomba (2011). Es ist schwer auszumachen, woran es liegt, dass die persönlichen Produktionen der Bassistin so wenig in meinen Ohren haften bleiben.
Es besteht kein Zweifel, dass sie die innere Mechanik von Latin-Grooves, von Rumba oder Funk bestens kennt. Ihr Handwerk beherrscht sie sowieso. Aber das macht noch keine zündenden Songs, ansteckende Arrangements. Es ist fast alles da – ausser dem Feuer. Manchmal schmerzt es ein wenig zu hören, dass die Bassistin haarscharf an den jeweils angepeilten musikalischen Zielen vorbei schrammt. Oder es bleibt ein Kopfschütteln: Es ist kaum nachvollziehbar, warum «Soul Makossa», eine der coolsten Kompositionen von Kameruns ehemaligem Godfather in Paris, Manu Dibango, so durch die Hau-drauf-Quantisierungs-Maschine gewürgt wird. Zeitgeist?
Es gibt auf dieser Produktion vier kleine Intermezzi. Ausgerechnet in diesen kleinen, ungeschliffenen, kaum minutenlangen Zwischenrufen zeigt sich das Potential von Manou Gallou. Vielleicht will sie einfach zu viel…
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