Es kommt daher wie ein Konzeptalbum, aber leider wird das Konzept nicht ersichtlich. Dabei hätte man doch eines gehabt: Die Stimme von Natacha Atlas.
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Makaan, River Man, Le Cor Le Vent
Es ist das dritte Album in der Serie, in der Natacha Atlas Abstand nimmt vom englischen Sequenzerdiktat und den Dancefloor-Produktionen. Sie schöpft aus ihrer eigenen biografischen Vergangenheit, gräbt jene musikalischen Stimmungen aus, die sie in ihrer Jugend begleiteten. Natachas Alben sind immer sehr geprägt vom jeweiligen Produzenten. Für dieses Album zeichnet Samy Bishai verantwortlich, ebenfalls ein Musiker zwischen zwei Heimaten, zwischen Ägypten und England.
Einzelne Songs belegen, wie Natacha mit ihrer Stimme verzaubern kann. Als Album aber plätschern die Melodien eingebettet in etwas gar viel Streicher durch’s Ohr, ohne irgendwo hängen zu bleiben. Zwischen den Songs kleine Zwischenspiele und gesprochene Aussagen, die etwas moralisierend daherkommen, belegen, dass hier wohl konzeptionell gedacht wurde, aber nicht durchdacht. Überraschend allerdings die Interpretation von Nick Drakes «River Man». Gerade weil im Gesamtsound auf die letzte Studioproduktion «Ana Hina» Bezug genommen wird, fällt mit der Zeit auf: der Charme von damals fehlt hier. Melancholie als Grundnote zu setzen ist heikel, braucht Wärme als Gegenspieler. Fülle in den Arrangements macht aber noch keine Wärme.
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