Wenn eine Bluegrassband zu rocken beginnt, und der Sänger dabei auf schon fast englische Art seine Melodien formt ist das nichts für Genre-Fetischisten.
Vielleicht hat es ja es einfach damit zu tun, dass die Basis der Band New York ist. Oder was steckt dahinter, wenn Wikipedi die Band als „progressive“ Bluegrass-Truppe bezeichnet? Sicher ist: Sie tönen auf jedem Album anders. So war schon der Erstling eine Gratwanderung zwischen Neuer Klassik und Bluegrass. Diese dritte Produktion ist ein Songalbum mit Einflüssen von They Might Be Giants bis XTC.
Ja, ich kann es nicht festmachen, aber in meinen Ohren schwingt in einigen Songs eine ähnliche Stimmung mit wie bei den englischen Indierockern der Jahrhundertwende, XTC. Ein anderer Song- und Sound-Verwandter ist Jim Moray. Was ganz verblüffend ist: da ist nirgendwo ein Schlagzeug drin, und doch legen die Punch Brothers zuweilen einen Rock-Groove hin, dass man echt im Gegenwind steht. Alles mit akustischen Saiteninstrumenten und hochpräzis gespielten dynamischen Arrangements. Chapeau!
Es ist nicht Bluegrass (wie ich ihn kenne), es ist kein Americana, es ist vielleicht Folk, aber auf jede Fall ist es groovy und virtuos.
Rating:
Mehr über die Punch Brothers…
Schreibe einen Kommentar