Es ist Tradition, dass am WOMEX-Eröffnungsabend Bands aus jener Region auf der Bühne stehen, in der die Expo stattfindet.
Vielleicht war der eine oder andere Besucher etwas irritiert, dass am Eröffnungsabend der WOMEX 21 kein Fado geboten wurde. Nun, meine Vermutung: die sparen den für den Eröffnungsabend nächstes Jahr, wenn die Expo in Lissabon stattfinden wird. Was gab’s denn zu hören und zu sehen?
Retimbrar & Uxia
Retimbrar eröffneten den Abend mit einem doppelten Paukenschlag: Beim ersten Auftritt waren ausschliesslich Trommeln und Perkussionsinstrumente zu hören. Die Teilnehmenden waren geweckt.
Später brachten sie für einen zweiten, elektrisch verstärkten, Auftritt die galizische Sängerin Uxia mit auf die Bühne. Die Kombination war etwas forciert.
Sopa de Pedra
Die Frauen a capella Truppe Sopa de Pedra zeigten, dass ein ziemlich grosser Chor recht scharf arrangiert werden muss, um das traditionelle Repertoire aus dem Norden Portugals spannend zu intonieren. Meistens gelang der Versuch.
Seiva
Seiva ist ein Frauenduo mit einem elektronischen Saitenwizard, Omiri. Wie bei Omiris Soloprojekten läuft eine Vielzahl von Spuren unter den Live-Spuren mit, und holt sich dadurch eine gewisse Kälte. Da helfen auch Live-Dudelsack und Wirbeltrommeln nichts.
Galantem Galundaina
Diese Truppe verkörpert die Folk-Tradition der Region Miranda do Douro, nahe der nördlichen Grenze zu Spanien, resp. Galizien. Sehr traditionell, mit Drehleier und Gaita.
Eine visuelle Zugabe gab’s dann mit den Pauliteiros de Miranda. Sie zeigten, dass auch Männer lockere Tanzschritte zustande bringen, erst noch inkl. Stock-Schlag-Choreografie.
Auch gelangt, mit Unterstützung durch’s Team, ein Überschlag auf rund drei Metern Höhe.
Erster Gedanke nach der Eröffnungsshow: Die Region um Porto ist, musikalisch gesehen, wahrscheinlich nicht ganz so traditionell unterwegs, wie es dieser Auftakt zur WOMEX 21 zeigte.
WOMEX 21 – Der Überblick
Der Eröffnungsabend
Der erste Konzertabend
Der zweite Konzertabend
Der dritte Konzertabend
w. meint
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