Der Maloya hat einen neuen Botschafter: Zanmari Baré. Mit einer hellen, fast unschuldigen Stimme, und mit Melodien, die sich tief ins Herz eingraben und nicht nur in die Gehörgänge.
Man muss den Freunden von Zanmari danken: Sie haben ihn dazu bewogen, die Melodien, die er in den letzten zwanzig Jahren für sich und das Publikum auf La Réunion geschrieben hat, endlich auch auf Tonträger zu bannen. Diese Geschichten, alle in Kreol gesungen und leider nicht im Booklet übersetzt, berühren zutiefst. Es sind Lieder für die Gemeinschaft. Ich auf jeden Fall höre in diesen Liedern nicht nur Zanmari Baré, sondern hier schwingt die ganze Kultur und Geschichte des Maloya mit.
Die Instrumentierung ist klassisch, manchmal gar spartanisch: Perkussionsinstrumente von der grossen Trommel, über den Kayamb bis zum Triangel. Dazu die Harmoniestimmen der Bandmitglieder. Der Geschichtenerzähler steht klar im Zentrum, ob er nun von der (wahrscheinlich unerfüllten) Liebe singt, über die Mühen der Wanderarbeiter, oder über die eigene Sprache: dieser Sänger umsingt jedes intellektuelle Hören und berührt direkt im Herzen. Es sind Melodien zum mit- und nachsummen. Das ist musikalisches Storytelling im besten (Folk-)Sinn.
Zanmari Baré hat bisher nie über eine Musiker-Karriere nachgedacht. Hoffentlich drängen ihn seine Freunde in ein paar Jahren wieder, die bis dann neu entstandenen Lieder auch dem Rest der Welt zugänglich zu machen!
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