Die Sängerin und Bassistin Ëda Diaz pendelte viele Jahre zwischen Paris und Medellin hin und her, auch zwischen Piano und Bass. Es gewannen die Latin-Sounds und der Kontrabass.
In den Sommerferien fuhr Ëda Diaz jeweils zur Familie ihres Vaters nach Kolumbien. Während des restlichen Jahres waren Schule und klassischer Piano-Untericht in Frankreich angesagt. In Medellin wurde sie von der dortigen Grossmutter mit dem weiten Latin-Repertoire von Salsa bis Tango, von Vallenato bis Bolero vertraut gemacht. Omara Portuondo, Carlos Gardel und Joe Arroyo waren die musikalischen Held*innen. Als sie dann den Kontrabass entdeckte, musste das Piano weichen.
Eine musikalische Laufbahn als Sängerin habe sie sich nicht zugetraut, sagt Ëda, aber zusammen mit dem Bass wurde das anders:
I had been singing since I was little but I felt like I wasn’t cut out for it. I feel like when I discovered the double bass at 24, I also discovered the joy of playing an instrument and blending with it with my vocals. I never had this feeling with the piano. And it’s a foundation instrument in Latin styles of bolero, danzon, salsa, the rhythms that accompany me every day.
Diese erste, ausgewachsene Produktion – es gab vorher schon zwei EPs – baut vor allem auf die Rhythmen des Latin Songbook. Mit den Sounds steht Ëda Diaz irgendwo zwischen den luftigen Klangspielen von Las Añez, den schrägen Harmonie-Ideen der Meridian Brothers und den Klangbauten von Juana Molina.
Eine Produktion, die geeignet ist, die eigenen Hörgewohnheiten zu hinterfragen, und ein etwas unterkühltes Gefühlsecho hinterlässt.
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