Goran Bregović wurde in Westeuropa als Komponist der Filmsoundtracks von Emir Kusturica Werken bekannt. Er setzte u.a. die Balkan-Brass-Sektion mitten in’s Grossorchester.
Es war wahrscheinlich der Film «Underground», der den Namen Goran Bregović bei uns bekannt machte. Der erhielt 1995 die Goldene Palme in Cannes. Doch dem waren schon diverse Filme vorausgegangen, z.B. Le Temps Des Gitans, Kuduz oder Arizona Dream.
Mit seinem «Wedding and Funeral Orchestra» schuf sich Bregović einen atmenden Klangkörper. In der Regel gehören ihm ein Dutzend MusikerInnen an. Das kann aber je nach Bedarf und Budget auf bis zu 40 anwachsen, dazu gehört dann auch immer ein Männerchor. Je nach Projekt und Tournee(ort) holt der Komponist gerne auch Gastmusiker auf die Bühne, z.B. Eugen Hütz von Gogol Bordello, Stephan Eicher, die Gipsy Kings, Rachid Taha oder Iggy Pop.
Eine philosophische Idee beschäftigt Goran seit Jahren: Die Ringparabel. Am deutlichsten wurde die von G.E.Lessing in seinem Drama «Nathan der Weise» erzählt. Es geht dabei um die Frage, welches die «richtige» Religion sei: Christentum, Islam oder Judentum, und es geht um Toleranz, nicht nur in Sachen Religion. In seinen Produktionen «Three Letters From Sarajewo» und «The Belly Button of the World» nimmt er immer wieder Bezug darauf.
Diskografie (Auszug)
1988: OST Time of the Gypsies (IMDB)
1995: OST Underground (Filmdienst)
1998: Ederlezi
2002: Tales And Songs From Weddings And Funerals
2007: Karmen (With A Happy End)
2008: Alkohol
2012: Champagne For Gypsies
2017: Three Letters From Sarajevo
2024: The Belly Bottom Of The World
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