Grèn Sémé bezeichnen ihre Musik als «Maloya Evolutif» oder als «Poetic World Dub». Die beiden Stichworte Maloya und Poesie stehen im Zentrum.
Maloya, die Musik der Insel La Réunion, ist aus dem Widerstand entstanden. Kreol war die Sprache dieses Aufbegehrens gegen die französische Herrschaft und ihr koloniales Gebahren. Vieles hat sich verändert auf der Insel im Indischen Ozean, einiges zum Guten. Aber der Geist des Widerstands ist immer noch Kernzelle der Musik. Grèn Sémé haben jedoch andere Gegner eines freien Lebens im Visier.
Die Gegner heute sind die Kräfte der bedenkenlosen Globalisation, der Gier nach Macht und Geld. Die Themen: Ausbeutung unseres Planeten, Gleichschaltung der Individualität. Doch Carlo de Sacco, Sänger und Texter, nutzt nicht den politischen Zweihänder um dagegen anzusingen. Er tritt einmal mehr für die Überzeugung an, dass die Feder stärker ist als das Schwert.
Grèn Sémé, das ist eine sehr französische Mischung aus Poesie und grosser Geste, oft verliert sich die Melodie, macht Platz der Deklamation der Gedanken. Pop und Maloya tanzen in taumelnder Trance und zählen darauf, dass die Worte, egal ob in Kreol oder Französisch, irgendwie gehört und verstanden werden. Die Musik klingt nur weich, manchmal fast zärtlich, um die Dornen oder den Zorn besser zu verstecken.
On a tu vois 1000 raisons de désobeir
De sourir juste avant que leurs fusils ne tirentDu siehst, wir haben 1000 Gründe ungehorsam zu sein
zu lächeln, bevor sie ihre Gewehre abfeuernaus dem Album Zamroza 2022
Diskografie (Auszug)
2013: Grèn Sémé
2016: Hors Sol
2022: Zamroza
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