Yilian Cañizares sucht das Gemeinsame in den musikalischen Kulturen von Kuba und Brasilien, und findet dabei auch eine rechte Portion Pop.
Am Anfang war die Geige. Wegen ihr verliess die Kubanerin Yilian Cañizares ihre Heimat und kam in die Schweiz. Dann kam die Stimme dazu, der Jazz, und Kollaborationen, z.B. mit Omar Sosa oder Chucho Valdez. Im vorliegenden Album haben Rhythmen eine noch grössere Wichtigkeit erhalten, und damit auch das afrikanische Erbe.
In einem Interview mit artsixMic, zu finden auf YouTube, sagt sie:
Ich verliess Kuba als ich noch sehr jung war, 16 Jahre alt. Und habe seither immer das Gefühl, dass ich etwas noch nicht ausleben, oder erleben konnte. Das hatte zwar den sehr grossen Vorteil, dass ich schnell eine Weltbürgerin wurde. Aber auch die Konsequenz, dass ich ständig auf der Suche nach meinen kulturellen Wurzeln bin.
Das Album beginnt denn auch mit einer Szene aus dem Alltag aus Bahia: Wäscherinnen klopfen bei ihrer Arbeit einen Rhythmus, und singen dazu einen Song, der aus der Tradition der Yoruba stammt. Sie singen über, oder viel mehr für Oxum (Oshun), die Göttin der Liebe und der Schönheit. Und damit ist auch das zweite, grosse Thema dieses Albums angesprochen: Die Situation der Frau in unseren Gesellschaften – weltweit. Wobei es Yilian nicht darum geht, einen Geschlechterkampf anzuzetteln, im Gegenteil:
Es geht nicht um Frau gegen Mann, sondern Frau und Mann gemeinsam für eine bessere, eine gleichberechtige Gesellschaft.
Die Verbindung von Wurzelsuche, Afro-Rhythmen und Lebensfreude erzeugt in der kompositorischen Umsetzung Lieder mit positiven, poppigem Flair. Die Songs haben zuweilen einen etwas hymnischen Klang, aber es überwiegt immer die Lebensfreude, der Tanz.
Rating:
Wer in Lausanne oder Zürich lebt hat die Möglichkeit, die neue CD am kommenden Wochenende 16./17.12.23 live in den Docks oder im Moods zu erleben.
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