Maria Kalaniemi ist eine der führenden Akkordeonistinnen Finnlands. Sie ist gleichermassen Komponistin, Melodiensammlerin und Unterrichtende.
Die zierliche Frau und das grosse Akkordeon ist der visuelle Eindruck den man unweigerlich hat, sieht man Maria Kalaniemi das erste Mal auf der Bühne. Wenn sie dann in ihr Instrument „hineinsteigt“ hört man schnell: grosses Herz, grosse Empathie, grosse Klangwelt. Sie hat sich auch ausgerechnet eines der grössten Instrumente aus der Akkordeon-Familie, das Chromatische Knopfakkordeon, als Hauptinstrument ausgesucht. Sie war Studentin an der renommierten Sibelius-Akademie und ist nun dort selber Unterrichtende.
Mir begegnete Maria Kalaniemi das erste Mal als Bandmitglied des Accordion Tribe. Wer die Geschichte dieses Quintetts kennen lernen will sei auf den Film von Stefan Schwietert verwiesen (bei Amazon). Diese Formation war jedoch nur eine von vielen, und ganz unterschiedlichen Bands, die Maria Kalaniemis Karriereweg begleiteten.
Ehrlich und tief
Sie war Gast beim finnischen Tango Orkester Unto, spielte diverse Solo-CDs ein und ist ein äusserst gefragter Gast in den Aufnahme Studios sämtlicher musikalischen Stile. Als ich mal eine ihrer Schülerinnen an der Sibelius-Akademie, Johanna Juhola fragte, wie ich mir den Unterricht bei der Kalaniemi vorstelle müsse meine sie: «Sie hilft einem dabei die eigene musikalische Stimme, den eigenen Stil, die eigene Ausdruckskraft zu finden und zu festigen.»
In ihre jüngsten Projekte bindet Kalaniemi gerne Musiker ein, die sie auf dem langen Weg immer wieder mal ein Stück weit begleitet haben, z.B. die Tasteninstrumentalisten Timo Alakotila oder Eero Grundström. Gleichzeitig ist sie noch heute abenteuerlich unterwegs. So realisierte sie mit der Video-Künstlerin Elina Brotherus eine ganz enge Verbindung von Bild und Komposition in der Clip-Samlung «Tango Trousers».
Diskografie (Auszug)
1998: Accordion Tribe
1999: Ahma
2001: Finnish Tango (mit Tango-Orkesteri Unto)
2006: Lunghorn Twist (mit Accordion Tribe)
2006: Bellow Poetry
2010: Vilda Rosor
2011: Åkerö (mit Timo Alakotila)
2014: Kaustinen Live 2003 (als Maria Kalaniemi Quartet)
2017: Svalan (mit Eero Grundström)
2020: Mielo (mit Eero Grundström)
Schreibe einen Kommentar